Im Hinblick auf ein EU-weites Verbot von PTFE und PVDF entwickelt ein Forschungsteam aus wissenschaftlichen Instituten und Industriepartnern nachhaltige Kunststoffe ohne PFAS für Hochfrequenzradarsensoren. Kernarbeitspakete umfassen Materialscreening, Prozessoptimierung und Prototypenerstellung per Spritzguss. Die Evaluierung in realen Use-Cases wie Füllstandsmessung, Materialanalyse und Kollisionsvermeidung erfolgt bis Ende 2027. Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das Projekt über das Programm VDI/VDE/IT. Partner SKZ, BTU, Fraunhofer IZM, Wefapress, TRILITEC und VEGA vereinen interdisziplinäre Kompetenzen.
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Innovative Kunststofflösungen: PFAS-freie Materialien beschleunigen leistungsfähige Radarsensortechnik der Zukunft
Eine Forschungsgemeinschaft aus SKZ, BTU Cottbus-Senftenberg, Fraunhofer IZM sowie den Industriepartnern Wefapress, TRILITEC und VEGA Grieshaber widmet sich der Entwicklung von PFAS-freien Kunststoffen für Radarsensoren. Hierbei werden alternative Polymermischungen synthetisiert, deren elektrisches Verhalten und thermische Belastbarkeit in praxisgerechten Tests nachgewiesen werden. Abschließend erfolgt die Integration in Sensorprototypen. Ziel des Vorhabens ist es, ein EU-weites Verbot von PTFE und PVDF konstruktiv zu leisten. Ein begleitendes Monitoring der Nachhaltigkeitskennzahlen dokumentiert zusätzliche ökologische Verbesserungen.
Programm Mikroelektronik fördert PFAS-freie Radarsensoren-Forschung deutschlandweit 2025 bis 2027
Im Rahmen des Förderprojekts EEE202404-2936-041 wurde im Januar 2025 die Entwicklung PFAS-freier Hochfrequenzkunststoffe für Radarsensoren gestartet, die bis Ende 2027 andauert. An verschiedenen deutschen Forschungseinrichtungen und Industriepartnerstandorten werden Materialeigenschaften getestet, Verarbeitungsverfahren optimiert und Prototypen gefertigt. Das BMBF fördert das dreijährige Projekt über das Programm „Mikroelektronik. Vertrauenswürdig und nachhaltig. Für Deutschland und Europa.“, das vom VDI/VDE/IT-Verbund betreut wird. Zielsetzung ist die Reduzierung umweltschädlicher Fluorchemikalien bei gleichzeitiger Sicherstellung hoher Signalqualität. und Wirtschaftlichkeit
Innovative Entwicklung und Test alternativer PFAS-freier Kunststoffe für Hochfrequenz-Radarsensoren
Im ersten Schritt sammeln die Partner repräsentative Kunststofftypen, dokumentieren ihre Eigenschaften und katalogisieren relevante Daten für Radarsensorentwicklungen. Darauf folgt eine intensive Laboranalyse, bei der thermische Belasterniveaus und chemische Widerstandsfähigkeit gemäß Industriestandards geprüft werden. Die ausgewählten Werkstoffe werden per Plattenpressen zu standardisierten Musterplatten verarbeitet. Anschließend erproben die Forscher Spritzgussverfahren, um funktionsfähige Prototypen zu generieren. Abschließend werden diese Bauteile rigorosen Hochfrequenzprüfungen unterzogen, um Leistung und Zuverlässigkeit zu bestätigen. Erkenntnisse stärken künftige Entwicklungszyklen.
Industrieanwendungen: PFAS-freie Materialien ermöglichen präzise Füllstand-, Kollisions- und Analysefühler
Im Fokus der Materialprüfung stehen drei spezifische Einsatzszenarien für PFAS-freie Hochfrequenzkomponenten: Ein sensibles HF-Messgerät erfasst laufend Dielektrizitätswerte und Leitfähigkeitsänderungen in Fertigungslinien zur Prozessüberwachung. Gleichzeitig überprüft ein robustes Füllstandmodul beständig Volumenänderungen in industriellen Tanks unter wechselnden Druck- und Temperaturbedingungen. Parallel dazu analysiert ein hochpräzises Mehrkanalradar Kollisionsrisiken in fahrerlosen Transportfahrzeugen durch dynamische Objekterkennung, wobei alle Messdaten zur Validierung und Optimierung der Werkstoffformulierung herangezogen werden. Dazu gehören lebensdauertests, mechanische Prüfungen sowie umfangreiche Umweltverträglichkeitsanalysen.
Umweltschonende Kunststoffe steigern langfristig Wettbewerbsfähigkeit und reduzieren Technologie-Risiken vollständig
Durch den Austausch schädlicher PTFE- und PVDF-Polymere gegen nachhaltige Hochfrequenzmaterialien werden ökologische Risiken systematisch minimiert. Gleichzeitig erhöht sich die wirtschaftliche Resilienz mittelständischer Elektronikhersteller, da regulatorische Auflagen leichter erfüllt werden können. Benjamin Littau (TRILITEC) weist darauf hin, dass die Projektinnovationen neue Vertriebschancen sowohl im Inland als auch im Ausland eröffnen. Damit steigert sich die Standortattraktivität deutscher Elektronikcluster und die Branche kann ihre globale Wettbewerbsposition durch nachhaltige Technologien wesentlich verbessern dauerhaft substanziell.
Konsortium setzt Maßstäbe für nachhaltige Elektronik dank PFAS-freier Hochfrequenzmaterialien
Über die drei Projektjahre kooperiert das interdisziplinäre Konsortium an mehreren Standorten, um PFAS-freie Materialien sowohl für Füllstandssensoren als auch für Kollisionsvermeidungssysteme zu entwickeln. Forschungseinrichtungen und Industriepartner analysieren die Dielektrizitätswerte, erproben thermische Beständigkeit und validieren Prototypen in realen Use-Cases. Die staatliche Förderung garantiert einen schnellen Transfer von Laborergebnissen in industrielle Anwendungen. So entstehen nachhaltige Radarsensoren mit hohem Innovationspotenzial, die umweltfreundliche Produktion und Marktführung effektiv fördern. Wirtschaftliche Effizienzstudien intensiv begleiten die Markteinführung.