Holz rettet Klima: Wie eine Kampagne die Bauwirtschaft verändert

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Eine breit angelegte Kampagne des Deutschen Holzwirtschaftsrats (DHWR) soll über die Vorteile der nachhaltigen Forstwirtschaft aufklären. Mit „Holz rettet Klima“ leisten die Holzbaubetriebe ihren Beitrag zum Klimaschutz.

“Holz rettet Klima“: Klimapositiver Beitrag der Holzwirtschaft

Die Rufe nach mehr Nachhaltigkeit in allen Bereichen des täglichen Lebens werden lauter. Ihnen folgt auch der DHWR mit seiner Ende 2023 aufgelegten Kampagne „Holz rettet Klima“. 15 Wirtschaftsverbände sind daran beteiligt und mit ihnen viele verschiedene Holzbaubetriebe, Fertighaushersteller und holzverarbeitende Unternehmen. Im Fokus stehen die Vorteile der nachhaltigen Forstwirtschaft und des Werkstoffs Holz für das Klima und die Steigerung der Wohnqualität. Die nun ins Leben gerufene Kampagne soll Werbung für die Verwendung von Holz als Baustoff sein und zeigen, dass der Umbau der Wälder unter dem Gesichtspunkt der Klimastabilität längst höchste Zeit ist. Was viele verdrängen: Auch ein Fertighaus aus Holz schont die Umwelt und ist ebenso wie ein Massivhaus aus Stein nahezu für die Ewigkeit gemacht.


Holz als Rohstoff der Zukunft

Holz ist seit Jahrhunderten als vielseitiger Baustoff bekannt. Auch wenn der Trend zwischenzeitlich zum Bauen mit Stein ging, so geriet Holz doch nie in Vergessenheit und ist heute wieder so populär wie einst. Nicht umsonst wird Holz als „Rohstoff der Zukunft“ bezeichnet und gilt als wichtiger Baustein innerhalb einer effizienten Kreislaufwirtschaft. Im Kampf gegen den Klimawandel und für die Förderung einer nachhaltigen Bauwirtschaft ist Holz unverzichtbar.

Dabei lohnt es sich, die Vorteile von Holz einmal näher zu betrachten:

  • Förderung des Klimaschutzes
    Allein in den Wäldern Deutschlands sind derzeit rund 3,1 Mrd. Tonnen Kohlenstoff gespeichert, was etwa 11,4 Mrd. Tonnen Kohlendioxid entspricht.

    Dabei ist der Kohlenstoff nicht nur im Lebendholz vorhanden, sondern auch im Totholz, in der Biomasse sowie im Boden. Dies fördert die Stabilität des Klimas.

    In den diversen Holzprodukten bleibt Kohlenstoff auch weiterhin gespeichert und das über die gesamte Lebensdauer der Objekte hinweg.

    Letzten Endes fördert das nicht nur den Klimaschutz, sondern auch die wirtschaftliche Transformation im Sinne der Nachhaltigkeit.

  • Allein in den Wäldern Deutschlands sind derzeit rund 3,1 Mrd. Tonnen Kohlenstoff gespeichert, was etwa 11,4 Mrd. (Foto: AdobeStock - 721283523 Pumapala)

    Allein in den Wäldern Deutschlands sind derzeit rund 3,1 Mrd. Tonnen Kohlenstoff gespeichert, was etwa 11,4 Mrd. (Foto: AdobeStock – 721283523 Pumapala)

  • Vollständige Verwertung möglich
    In den einzelnen Phasen der Holzverarbeitung entstehen verschiedene Nebenprodukte. Hackschnitzel und Sägespäne sind jedoch keine Abfallprodukte, sondern wertvolle Nebenerzeugnisse, die weiter verarbeitet werden können.

    Auch Altholz und Altpapier werden recycelt und als sogenannte Sekundärrohstoffe wieder eingesetzt. Der gesamte Baum kann damit effizient und nachhaltig genutzt werden, sämtliche Holzprodukte werden vollständig wiederverwendet.

  • Natürlicher Rohstoff
    Die Menschen legen großen Wert auf Wohngesundheit und suchen schon seit Jahren nach Möglichkeiten, um die bekannten Schadstoffquellen im Haus zu beseitigen oder gar nicht erst zu verwenden. Holz ist ein Alleskönner und bietet die Möglichkeit, auf konventionelle Materialien zu verzichten. Stahl, Kunststoff und Beton müssen nicht verwendet werden, wenn Holz zum Bauen zu nutzen ist. Damit wird zudem die mit fossilen Energiequellen umgesetzte Herstellung konventioneller Baumaterialien verhindert.
  • Holzprodukte können am Ende ihrer Lebensphase als Rohmaterial für neue Produkte dienen. (Foto: AdobeStock - 702139958 vxnaghiyev)

    Holzprodukte können am Ende ihrer Lebensphase als Rohmaterial für neue Produkte dienen. (Foto: AdobeStock – 702139958 vxnaghiyev)

  • Größtmögliche Wertschöpfung
    Unter Verwendung von Holz als Baustoff wird das Prinzip der Kaskadennutzung beispiellos umgesetzt. Das bedeutet, dass der Rohstoff Holz über mehrere Stufen hinweg immer wieder verwendet werden kann: Holzprodukte können am Ende ihrer Lebensphase als Rohmaterial für neue Produkte dienen. Der Kohlenstoffspeicher wird damit verlängert. Wie bei keinem anderen Werkstoff ist es bei Holz möglich, die Wertschöpfung besonders hoch und die individuelle Nutzungsdauer sehr lang werden zu lassen. Ein Beispiel: Ein Gebäude mit einem Dachstuhl aus Holz wird zurückgebaut. Die Balken des Dachstuhls sind noch völlig intakt und könne als Rohmaterial für die Herstellung anderer für den Hausbau nötiger Holzprodukte dienen. Der Lebenszyklus des Werkstoffs wird damit verlängert, erst am Ende desselben wird der Rohstoff zur Energiequelle.

Auch Fertighausanbieter sind dabei

Im Zuge der Kampagne „Holz rettet Klima“ wird nach immer neuen nachhaltigen Lösungen im Bereich des Hausbaus gesucht. Es geht darum, den Einsatz von Holz als Baumaterial zu verstärken und den Aspekt der Nachhaltigkeit noch stärker in den Hausbau einfließen zu lassen. Anbieter von Fertighäusern verfolgen nun ebenfalls den Ansatz der nachhaltigen Forstwirtschaft. Ein Beispiel dafür ist FingerHaus, einer der führenden Hersteller von Fertighäusern in Deutschland.

Zur Kampagne befragt, antwortete Dr. Mathias Schäfer, Geschäftsführer von FingerHaus und Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau: „Wir sind stolz darauf, Teil der Kampagne ‚Holz rettet Klima‘ zu sein und dabei zu helfen, die Vorteile einer nachhaltigen Holzwirtschaft der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als Unternehmen, das sich der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlt, und als Branche insgesamt ist es uns wichtig, über die positiven Auswirkungen der Verwendung von Holz als Baumaterial aufzuklären. Wir sind fest davon überzeugt, dass eine nachhaltige Forstwirtschaft und der Einsatz von Holz in der Bauindustrie einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten werden.“

Mehr Holz ist gefragt

Jeder Mensch kann auf verschiedene Art und Weise dazu beitragen, das Klima zu schützen. Das gilt auch für Bauherren, die vor der Entscheidung über die Art des Gebäudes bzw. über die diversen Werkstoffe, aus denen das Gebäude errichtet werden soll, stehen. Dabei kann es so einfach sein, einen Beitrag für mehr Klimaschutz zu leisten: Die Entscheidung braucht nur auf den Baustoff Holz zu fallen!

Die aktuelle Kampagne des DHWR verfolgt die Vision, Holz eine zentrale Rolle beim Bauen zukommen zu lassen und diese Position auch fest zu verankern. Deutschland soll führend in der Nutzung und Verarbeitung von Holz werden, wobei es nicht um irgendein Holz geht. Vielmehr soll dieser Rohstoff aus heimischen Wäldern kommen, was aufgrund kurzer Transportwege das Klima noch einmal zusätzlich entlasten kann. Die Erderwärmung soll damit zumindest reduziert werden. Die Kampagne dient zudem als Aufklärung darüber, wie jeder einzelne Mensch helfen kann.

Zur „Mission Holz 2030“ zählt daher:

  • Darstellung des erheblichen Beitrags einer aktiven Waldbewirtschaftung und Verwendung von Holz aus heimischer Produktion
  • Anregung zu klimafreundlicherem Handeln
  • Unterstützung des Umbaus der Wälder im Hinblick auf eine größere Klimastabilität
  • Durchsetzung einer effektiveren Verwendung von Holz

Um all das zu erreichen, müssen leider immer noch vorhandene Missverständnisse im Hinblick auf die Verwendung von Holz und der Waldbewirtschaftung ausgeräumt werden. Die gesamte holzverarbeitende Industrie braucht eine Imagestärkung, außerdem muss aktiv über die Vorteile, die Holz hat, aufgeklärt werden. Im Zuge der Kampagne sollen dafür relevante Lösungen vorgestellt werden, mit denen wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen angenommen werden können.

Bisheriger Stand: Holz als Werkstoff zu wenig genutzt

Auffällig ist, dass immer noch ein geringer Anteil des Holzbaus an kompletten Gebäuden vorhanden ist. Ein Dachstuhl aus Holz ist selbstverständlich, auch die Treppe wird im Rahmen des Innenausbaus nach wie vor gern aus Echtholz hergestellt. Doch ein ganzes Haus aus Holz? Dies ist zumindest hierzulande noch eher selten.

Im Jahr 2021 bestanden gerade einmal 22 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser und nur drei Prozent der Mehrgeschossgebäude aus Holz. 20 Prozent der Gewerbebauten und 15 Prozent der Büro- und Betriebsgebäude waren bis dahin aus Holz errichtet worden. Angesichts dessen, wie groß der Energieaufwand und wie hoch die CO2-Emissionen beim konventionellen Bauen sind, sind diese Zahlen erschreckend niedrig.

Die Kampagne „Holz rettet Klima“ soll daher Möglichkeiten aufzeigen, mit denen Gebäude beinahe „für die Ewigkeit“ gebaut werden können und das ganz ohne Verwendung von Stahl und Beton.

Am Ende steht nicht nur die geringere Verschwendung von Ressourcen und die verminderte Freisetzung von CO2, sondern auch ein positiver Wandel der Lebensbedingungen für die künftigen Generationen.

Die Kampagne „Holz rettet Klima“ soll daher Möglichkeiten aufzeigen, mit denen Gebäude beinahe „für die Ewigkeit“ gebaut werden können und das ganz ohne Verwendung von Stahl und Beton. (Foto: AdobeStock - 2669738 Pittiplatsch)

Die Kampagne „Holz rettet Klima“ soll daher Möglichkeiten aufzeigen, mit denen Gebäude beinahe „für die Ewigkeit“ gebaut werden können und das ganz ohne Verwendung von Stahl und Beton. (Foto: AdobeStock – 2669738 Pittiplatsch)


Fazit: „Holz rettet Klima“ als wichtigste Mission der Baubranche

Die vom Deutschen Holzwirtschaftsrat ins Leben gerufene Kampagne „Holz rettet Klima“ soll Politik und Gesellschaft Wege aufzeigen, wie sich mit der Verwendung von Holz als Roh- und Baustoff das Klima positiv beeinflussen lässt. Es muss nun alles dafür getan werden, den Klimawandel aufzuhalten und die Fertighaushersteller wie FingerHaus gehen dafür erhobenen Hauptes voran. Sie zeigen Wege auf, mit denen sich Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Wohngesundheit und Finanzierbarkeit des Wohneigentums verbinden lassen.

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