Zukunftsweisende Ansätze: Wie die Kreislaufwirtschaft die Automobilproduktion umgestaltet

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Angenommen, Nachhaltigkeit wird zukünftig gesellschaftlich höher gewichtet, erfordert dies von Automobilherstellern neue Herangehensweisen. Im Rahmen des AWK 2023 wurde an der RWTH Aachen ein Konzept präsentiert, das innovative Lösungen für diese Herausforderung bietet.

Von Effizienz zu Nachhaltigkeit: Toyota-Produktionssystem wird kreislauforientiert optimiert

Weltweit wird das Toyota-Produktionssystem von Automobilherstellern als der Goldstandard für effiziente Produktionsprozesse angesehen. Über Jahrzehnte hinweg wurden kontinuierliche Optimierungen und Verfeinerungen durchgeführt. Bisher lag der Fokus jedoch weniger auf den Aspekten, die für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Bedeutung sind. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die Implementierung einer einfachen Demontage, die Aufbereitung von langlebigen Komponenten zur Wiederverwendung sowie den Austausch und das Recycling von abgenutzten Teilen – und all dies möglichst durch standardisierte und automatisierte Prozesse.

Durch regelmäßige Updates bleibt die Mechanik auf dem neuesten Stand und hält länger

Auf dem Aachener Werkzeugmaschinen Kolloquium (AWK) wurden Konzepte präsentiert, die von den Wissenschaftlern der RWTH Aachen entwickelt wurden, um eine umfassende Kreislaufwirtschaft in der Industrie zu realisieren. Das Ziel ist es, die Nutzungsdauer von technischen Produkten zu verlängern und gleichzeitig regelmäßige Updates für komplexe Produkte zu ermöglichen.

Nachhaltige Kreislaufwirtschaft: Reduzierung, Wiederverwendung, Recycling

Die etablierte Praxis, elektronische Geräte per Software zu aktualisieren, soll nun auch auf den Bereich der Mechanik übertragen werden. Eine „Re-Assembly Factory“ ermöglicht nicht nur Reparaturen, sondern auch Designänderungen und die Implementierung völlig neuer technischer Funktionalitäten. Kunden können somit technologischen Weiterentwicklungen und Designtrends folgen, ohne neue Produkte erwerben zu müssen. Alte Produktgenerationen werden in der Fabrik demontiert und für den nächsten Produktlebenszyklus vorbereitet, wie von den Wissenschaftlern vorgeschlagen.

Nachhaltige Fabrikprozesse durch Re-Assembly zur Ressourcenschonung

Die Aachener Forscher haben eine innovative Methode zur Auffrischung von Fahrzeugen entwickelt, die über herkömmliche Recyclingkonzepte hinausgeht. Ihr Ansatz konzentriert sich bereits auf die Entwicklungs- und Produktionsphase. Dabei haben sie den „Oscar“ vorgestellt, einen homologierten Fahrzeug-Grundaufbau, der im Laufe des Fahrzeuglebenszyklus mehrfach neu beplankt und wiederverwendet werden kann.

Es wird von den Forschern hervorgehoben, dass dieser Ansatz nicht nur eine passende Produktstruktur erfordert, die die Modularität berücksichtigt, sondern auch neue Re-Montageprozesse in der Fabrik.

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