KfW-Energieeffizient bauen: Tipps & Tricks

0

KfW-Energieeffizient Bauen: Das ist leichter gesagt als getan. Es bieten sich viele Möglichkeiten energetisch aufzurüsten und Förderungen durch den Staat zu erhalten. Wir geben einen Überblick über die möglichen Maßnahmen.

KfW-energieeffizient bauen gegen den Klimawandel

Um dem Klimawandel Einhalt zu bieten, ist das KfW-energieeffizente Bauen eine gute Möglichkeit seinen eigenen Beitrag zu leisten. Vor allem der jüngeren Generation wird der Klimaschutz immer wichtiger, um ihre Zukunft zu sichern. Deshalb vertreten die Jugendlichen ihre Meinung auch öffentlich.

Im Gebäudesektor werden ungefähr 20 Prozent des CO2-Ausstoßes verursacht. Für den Energieverbrauch sind es ca. 40 Prozent. Diese Eckdaten machen nochmal deutlich, dass vor allem im Bau und der Sanierung Handlungsbedarf besteht.

Auch der Bundesregierung ist klar, dass hier etwas getan werden muss. Hierfür hat sie für gewöhnlich zwei Möglichkeiten.

  • Zum einen sind das Verbote, die ausgesprochen werden können.
  • Zum anderen können aber auch attraktive Anreize gesetzt werden.

Das erfolgt über das wichtigste Steuerinstrument in Deutschland, die KfW Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Diese honoriert KfW-energieeffizientes Bauen mit großzügigen Fördermitteln.

Moderne Technik, Dämmsysteme und innovative Heizungen sind hier das Stichwort. ( Foto: Shutterstock- Dmitry-Arhangel 29)

Moderne Technik, Dämmsysteme und innovative Heizungen sind hier das Stichwort. ( Foto: Shutterstock- Dmitry-Arhangel 29)

So funktioniert KfW-energieeffizientes bauen

Um die Werte in der Bundesrepublik zu verbessern, handelt die Regierung jetzt. Im Gebäudesektor wird die meiste Energie für Beleuchtung, Warmwasser und Heizung aufgewandt. Besonders hier kann eine Verbesserung stattfinden. Viele innovative Systeme sind bereits auf dem Vormarsch und stehen beim KfW-energieeffizienten Bauen zur Verfügung.

Moderne Technik, Dämmsysteme und innovative Heizungen sind hier das Stichwort. Diese sind zunächst mit hohen Investitionskosten verbunden. Jedoch winken nach Abschluss der baulichen Maßnahmen erhebliche Vorteile. Dazu zählen die Zuwendungen der Regierung durch die KfW Bank, aber auch die Senkung der laufenden Kosten.

Gemessen werden die Ergebnisse des KfW-energieeffizienten Bauen an den gesetzlich festgelegten Energiewerten. Diese sind in der Energiesparverordnung (EnEV) festgeschrieben. Für Neubauten gelten allerdings inzwischen schon höhere Standards. Ein Energieeffizienzhaus 70 ist hier der Mindestanspruch. Was das bedeutet, erklären wir weiter im Folgenden.

 Um dem Klimawandel Einhalt zu bieten, ist das KfW-energieeffizente Bauen eine gute Möglichkeit seinen eigenen Beitrag zu leisten. ( Foto: Shutterstock- Pressmaster )

Um dem Klimawandel Einhalt zu bieten, ist das KfW-energieeffizente Bauen eine gute Möglichkeit seinen eigenen Beitrag zu leisten. ( Foto: Shutterstock- Pressmaster )

Welche Standards stehen Bauherren zur Verfügung?

Für die Förderung durch die KfW steht eine bestimmte Klassifizierung zur Verfügung. Je nachdem, wie hoch der Energiestandard im Haus ist, können unterschiedliche Mittel zu verschiedenen Konditionen gewährt werden.

Generell vergibt die KfW Bank Fördermittel für KfW-energieeffizientes Bauen auf zwei verschiedene Arten.

  • Zum einen sind zinsgünstige Förderkredite mit Tilgungszuschuss möglich.
  • Zum anderen sind Direktzuschüsse möglich.

Das System beruht auf den Werten der EnEV. Das KfW Energieeffizienzhaus 100 ist dabei der Maßstab. Dieser Standard entspricht zu 100 Prozent den gesetzlichen Werten. Zwei Richtwerte sind dabei entscheidend: der Primärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust. Ein KfW Effizienzhaus 55 benötigt beispielsweise nur 55 Prozent dieser erlaubten Maximalwerte.

Effizienzhaus 55 Primärenergiebedarf: 55 Prozent
Transmissionswärmeverlust: 70 Prozent
Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 40prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 48.000 Euro Investitionszuschuss möglich
Effizienzhaus 70 Primärenergiebedarf: 70 Prozent
Transmissionswärmeverlust: 85 Prozent
Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 35prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 42.000 Euro Investitionszuschuss möglich
Effizienzhaus 85 Primärenergiebedarf: 85 Prozent
Transmissionswärmeverlust: 100 Prozent
Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 30prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 36.000 Euro Investitionszuschuss möglich
Effizienzhaus 100 Primärenergiebedarf: 100 Prozent
Transmissionswärmeverlust: 115 Prozent
Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 27,5prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 33.000 Euro Investitionszuschuss möglich
Effizienzhaus 115 Primärenergiebedarf: 115 Prozent
Transmissionswärmeverlust: 130 Prozent
Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 25prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 30.000 Euro Investitionszuschuss möglich

Wer beim KfW-energieeffizienten Bauen noch höher hinaus möchte, kann sich auch mit den Kriterien des KfW-Standard 40 oder 40 Plus vertraut machen.

KfW Energieeffizient bauen Fenster muessen auch passen. ( Foto: Shutterstock-_Ingo Bartussek )

KfW Energieeffizient bauen Fenster muessen auch passen. ( Foto: Shutterstock-_Ingo Bartussek )

Förderung für Neubauten

Gerade für den Neubau gelten verschärfte Kriterien eine KfW-Förderung zu erhalten. Jedoch lohnt sich das KfW-energieeffizient Bauen erst dann so richtig. Wer überdurchschnittliche Werte erreicht kann mit hohen Fördersummen und besonders guten Konditionen rechnen.

Als Standard für den Neubau gilt inzwischen bereits das KfW Effizienzhaus 70. Deshalb sollten sich Bauherren und Eigentümer innovative Lösungen zum Energiesparen einfallen lassen und den Effizienzbau ernst nehmen. Bei Erreichen des KfW Hauses 55 zum Beispiel sind die Fördermittel besonders attraktiv.

Die folgenden Techniken können dabei helfen den Effizienzstandard 55 oder sogar 40 zu erreichen:

  • Wärmebrückenoptimierte Gebäude Planung
  • dreifach verglaste Wärmeschutzfenster
  • optimale Dämmung von Fassade, Boden und Dach
  • moderne Heiztechnik (in Kombination mit Solaranlagen und Wärmepumpen)

Die maximale Energieersparnis bietet das KfW Effizienzhaus 40 Plus. Dabei werden dann von den gesetzlich festgelegten Werten weniger als 40 Prozent benötigt.

Um diese enorme Energieersparnis zu erreichen, sollten folgende moderne Haustechniken beim Kfw-energieeffizienten Bauen berücksichtigt werden:

  • technische Geräte, mit denen der Verbrauch und die Erzeugung von Strom visualisiert und gesteuert werden
  • Lüftungsanlage inklusive Wärmerückgewinnung
  • Stromproduzierende Anlagen (z. B. Photovoltaik) mit Batteriespeicher

Das erstrebenswerte Energieeffizienzhaus 55 ist eines der modernsten und innovativsten Passivhäuser. Der Energieverbrauch liegt bei 55 Prozent der in der EnEV festgelegten Standards. Um dieses zukunftssichere Energiehaus zu realisieren, ist gute Planung für das KfW-energieeffiziente Bauen notwendig.

Vor Augen führen sollte man sich, dass hier trotz steigender Energiepreise die Energiebilanz positiv bleibt. Das geht nur mit moderner Heiztechnologie, die regenerative Rohstoffe nutzt.

Hierfür stehen zurzeit unter anderem zwei innovative Techniken zur Verfügung.

  • Eine Wärmepumpe zum Beispiel kann eingesetzt werden, um die Energie aus dem Erdinnern zu gewinnen und so das Gebäude zu heizen.
  • Eine andere Lösung wäre die Holzpellet-Heizung, die ebenfalls besonders energetisch arbeitet.

Zusätzlich zu den Heizsystemen kann außerdem eine Solarthermieanlage auf dem Dach installiert werden. Diese stellt Warmwasser zu einem großen Teil mit Sonnenenergie bereit.

Neben den genannten Heizlösungen ist auch die ideale Dämmung entscheidend. An der Fassade und dem Dach sorgt sie dafür, dass die passiv gewonnene Wärme auch wirklich im Haus bleibt und keine kalte Luft von außen einströmt.

Hierzu sollte auf dem Dach mit nicht weniger als 24 Zentimetern und an der Fassade mit mindestens 18 Zentimetern gedämmt werden. Spezielle Fensterrahmen, die dreifach verglaste Fensterscheiben umschließen, sorgen ebenfalls für eine effektive Wärmedämmung.

Durch die sehr dicken Dämmplatten sollte man aber auf einen modernen Kraftkleber bei der Anbringung zurückgreifen. Viele Handwerksbetriebe nutzen neuerdings den fischer 320 Kilo Kleber, der für das Verkleben von Holz, Spanholz, Gips, Beton, Stein, sowie Polysterol und Schaumstoffe zugelassen ist. Durch seine Witterungsbeständigkeit bei Temperaturen von -20°C bis +75°C eignet er sich für die Anwendung im Innen- und Außenausbau. Im Video wird die Anwendung anhand von Sockelleisten kurz vorgestellt:

In Sachen Optik muss man als Eigentümer und Bauherr auch keine Abstriche machen. Die modernen Bauteile bieten an der Fassade auch für die Ästhetik tolle Möglichkeiten. So lassen sich die unterschiedlichsten Gebäude ausstatten und es bleibt am Ende auch etwas fürs Auge.

Die KfW bietet neben der Förderung im Neubau auch Förderprogramme im Bestandsbau an. ( Foto: Shutterstock- Halfpoint)

Die KfW bietet neben der Förderung im Neubau auch Förderprogramme im Bestandsbau an. ( Foto: Shutterstock- Halfpoint)

KfW fördert auch die Bestandsbauten

Die KfW bietet neben der Förderung im Neubau auch Förderprogramme im Bestandsbau an. KfW-energieeffizient Bauen kann also auch KfW-energieeffizient Sanieren sein. Dabei lohnt es sich hier sogar doppelt.

Mit der Aufrüstung auf ein KfW-Energieeffizienzhaus spart man zum einen an laufenden Energiekosten und erhält für die Arbeiten großzügige Fördermittel, zum anderen steigt auch der Wert der Immobilie auf dem Markt erheblich an. Orientiert man sich zum Beispiel am KfW-Standard 70 entspricht die Haustechnik, Dämmung usw. dem eines Neubaus.

Die Möglichkeiten einer Förderung

Grundsätzlich gibt es bei der KfW zwei Arten der Förderung des KfW-energieeffizienten Bauens. Als Bauherr oder Eigentümer kann man sich für einen Förderkredit mit zusätzlichem Tilgungszuschuss entscheiden. Wer die Investitionen aus dem Eigenkapital oder durch ein anderes Kreditinstitut stemmen möchte, kann sich für einen Direktzuschuss der KfW Bank entscheiden.

Wichtig zuerst einen Antrag auf Förderung stellen, bevor Maßnahmen in Angriff genommen werden!

Der KfW Direktzuschuss

Bei folgenden Förderprogrammen wird ein Direktzuschuss für eine energetische Sanierung gezahlt:

  • KfW 430
  • KfW 431

KfW 430

Im Förderprogramm 430 sind Zuschüsse von bis zu 48.000 Euro pro Wohneinheit vorgesehen. Dabei ist die Höhe des Direktzuschusses natürlich von der erreichten Effizienzstufe abhängig. Die Förderung 430 wird für die Sanierung von Bestandsbauten zu KfW-Effizienzhäusern gewährt. Sie stehen sowohl für Einzelmaßnahmen im Gebäude als auch beim Erwerb einer sanierten Immobilie zur Verfügung.

KfW 431

Das Förderprogramm 431 spezialisiert sich auf Neubauten und fördert außerdem die Kosten, die durch die Baubegleitung durch einen Energieexperten aufkommen. Hier sind 50 Prozent bzw. maximal 4.000 Euro pro Wohneinheit möglich. Dieser Zuschuss kann nur in Kombination mit den Förderprodukten 151, 152,153 oder 430 in Anspruch genommen werden.

Für das KfW-energieeffiziente Bauen oder auch den Kauf einer energetischen Immobilie kann ein zinsgünstiger KfW-Kredit beantragt werden. Dieser wird nach Beendigung und Abnahme der Maßnahmen durch einen zusätzlichen Tilgungszuschuss gekoppelt ( Foto: Shutterstock- Slavun)

Für das KfW-energieeffiziente Bauen oder auch den Kauf einer energetischen Immobilie kann ein zinsgünstiger KfW-Kredit beantragt werden. Dieser wird nach Beendigung und Abnahme der Maßnahmen durch einen zusätzlichen Tilgungszuschuss gekoppelt ( Foto: Shutterstock- Slavun)

Der KfW Tilgungszuschuss

Für das KfW-energieeffiziente Bauen oder auch den Kauf einer energetischen Immobilie kann ein zinsgünstiger KfW-Kredit beantragt werden. Dieser wird nach Beendigung und Abnahme der Maßnahmen durch einen zusätzlichen Tilgungszuschuss gekoppelt. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wird die Restschuld durch die KfW Bank reduziert.

Diese Programme stehen hier zur Verfügung:

  • KfW 151
  • KfW 152
  • KfW 153

KfW 151

Das KfW Förderprogramm 151 fördert die Sanierung von Häusern nach den KfW-Effizienzhausstandards. Förderkredite in Höhe von bis zu 120.000 Euro sind mit einem effektiven Jahreszins von minus 0,75 Prozent möglich. Dabei liegt der Tilgungszuschuss bei maximal 48.000 Euro pro Wohneinheit.

KfW 152

Eine Förderung durch die KfW ist auch dann möglich, wenn nur vereinzelte Maßnahmen im Haus vorgenommen werden und dabei kein Effizienzhausstandard erreicht wird. Förderkredite von maximal 50.000 Euro können beantragt werden. Der Effektivjahreszins ist hier ebenfalls sehr niedrig und kann beispielsweise bei minus 0,05 Prozent liegen. Ein zusätzlicher Tilgungszuschuss von bis zu 10.000 Euro ist ebenfalls möglich.

KfW 153

Das KfW Programm 153 gehört zu den höchstmöglichen Standards. Hier werden energieeffizienten Neubauten mit den Effizienzstandards 55, 40 oder 40 Plus gefördert. Die Gebäude dürfen dabei keinen Einbau einer Ölheizung mehr planen. Die Fördersumme kann sich auf bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit belaufen und die Zinsen ab 0,75 Prozent liegen. Der Tilgungszuschuss kann bis zu 30.000 Euro pro Wohneinheit betragen.

Mit Kredit und Tilgungszuschuss doppelt profitieren

Das KfW Förderprogramm 153 bietet wohl mit am meisten Potential, um erfolgreich Energie zu sparen. Hier wird es Bauherren und Eigentümern deutlich erleichtert die entsprechende Effizienzstufe zu erreichen. Die Erreichung des Effizienzhausstandards 55 kann mit 15 Prozent des KfW Kredits, maximal 18.000 Euro pro Wohneinheit gutgeschrieben werden. Beim Effizienzhaus 40 steigt der Tilgungszuschuss auf 20 Prozent, maximal 24.000 Euro. Wer das 40 Plus Haus anstrebt, erhält einen Zuschuss von 25 Prozent bis zu maximal 30.000 Euro je Wohneinheit.

Energieeffizient bauen um den Klimawandel aufzuhalten bevor es zu spät ist. ( Foto: Shutterstock-Denis Burdin)

Energieeffizient bauen um den Klimawandel aufzuhalten bevor es zu spät ist. ( Foto: Shutterstock-Denis Burdin)

KfW-Energieeffizient bauen: Es lohnt sich

Egal, ob man den KfW Kredit mit Tilgungszuschuss oder den mit Direktzuschuss wählt, der Antrag muss auf jeden Fall unbedingt vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden. Beim Kauf einer Immobilie, bei der bereits energetische Sanierungen vorgenommen wurden, ist zu beachten, dass alle Maßnahmen im Kaufvertrag detailliert festgehalten wurden. Auch die Förderung durch das BAFA kann eine Möglichkeit sein. Hier ist genau wie bei einer KfW Förderung die Expertise eines Fachmanns für Energie einzuholen.

Auch die Förderung über regionale Förderprogramme sollten ins Auge gefasst werden. Allerdings sind hier die speziellen Regelungen zu beachten. Auch geografische Faktoren und Mindestanforderungen können hier ein Thema werden.

Generell sollten sich Eigentümer und Bauherren ihre Maßnahmen gut überlegen, clever kalkulieren und die möglichen Förderprogramme miteinander vergleichen.

Lassen Sie eine Antwort hier